Bürgerinitiative zur Rettung unseres Trinkwassers

Neue Studie sagt, NEIN zu Nassbaggerungen in wasserwirtschaftlichen Voranggebieten des Tullner Feldes -      Nun haben die Politiker das Wort!

Die "Bürgerinitiative zur Erhaltung der Trinkwasserqualität des Grundwasser des nördlichen Tullnerfeldes" kämpft seit Jahren gegen die Errichtung von Schottergruben (Nassbaggerungen). Das Tullnerfeld besitzt durch den mächtigen Grundwasserstrom Trinkwasserressourcen von hervorragender Qualität. Der Nitratgehalt des Neustifter Brunnens, der mittlerweile ungefähr 5000 Personen versorgt, hat mit 17-19 mg/l einen der besten Werte des Tullnerfeldes. Verglichen mit den Wasserpreisen der Nösiwag (öS 15,-- - öS 20,--/m³) müssen die Trinkwasserverbraucher von Kirchberg nur öS 8,-- für Trinkwasser bester Qualität bezahlen.

 

Als von nunmehr 4 Jahren eine Schotterfirma bei Neustift im Felde eine Schottergrube im Nassbaggerverfahren aufbrechen wollte (laut Kiesleitplan der Niederösterreichischen Landesregierung 40 ha möglich) und die Gemeinde Kirchberg diesem Projekt nicht abgeneigt war, hat sich innerhalb kürzester Zeit eine kleine Gruppe von engagierten Bürgern gebildet und die "Überparteiliche Bürgerinitiative zur Erhaltung der Trinkwasserqualität des Grundwassers im nördlichen Tullnerfeld" (BI)gegründet. 

Sie engagierte sich vehement gegen die Errichtung dieser Schottergruben, weil sie die Ansicht vertrat, dass die Freilegung des trinkwasserführenden Grundwasserstromes des Tullnerfeldes - welcher sich in einem riesigen geologischen Zeitraum entwickelt hat und der die lebenswichtige Grundlage unserer Menschen und unseres gesamten Ökosystems des Tullnerfeldes ist - irreparable Folgen mit unschätzbaren Risiko in sich birgt. Diese Meinung der BI fand auch in einer Info-Veranstaltung Fachleuten der NÖ Landesregierung, welche Bgm. Johann Benedikt organisierte, ihre Bestätigung. Der Gemeinderat beschloss mit den Stimmen aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen die Errichtung von Schottergruben abzulehnen.

Gestützt auf ca. 1.200 unterstützende Unterschriften unternahm die BI in der Folge unzählige Vorsprachen, bei Landes- und Bundespolitikern, bei den Abteilungen der Wasserwirtschaft, Wasserrecht und Raumplanung der Niederösterreichischen Landesregierung, bei namhaften Wissenschaftlern, und verfasste eine Reihe von Petitionen und Anträgen auf Landes- und Bundesebene, um eine gesetzliche Regelung  für den Schutz unseres hervorragenden Trinkwassers zu erwirken. Das Ergebnis unserer Bemühungen führte zur Erstellung einer wasserwirtschaftlichen Studie und zu einer Neubewertung der Bedeutung des Grundwasserstromes im gesamten Tullnerfeld.

 

Im Februar 1997 ist die Studie "Wasserwirtschaftliches Konzept zur Sand- und Kiesgewinnung im Tullnerfeld" abgeschlossen und liegt nunmehr öffentlich auf.

In dieser Studie wird festgestellt, dass das Tullnerfeld das bedeutendste Grundwasservorkommen in Niederösterreich hat, da 80% des Grundwasserverbrauches daraus gedeckt werden, dass dem Tullnfeld aufgrund des hydrogeologischen Vermögens, wegen seiner geographischen Lagevorteile, in der lokalen und regionalen Trinkwasserversorgung ein größerer Stellenwert als beispielweise dem Marchfeldgrundwasserkörper zukommt und dass das Tullnerfeld auch als bedeutende Ressource für die überregionale Trinkwassernutzung gilt.

In wasserwirtschaftlichen Vorranggebieten (und dazu gehören die bereits bestehenden Gebiete mit Gemeinschaftsbrunnenanlagen, also auch unser Gemeindegebiet) sind Nassbaggerungen aus Sicht des vorbeugenden Grundwasserschutzes aufgrund der Beeinträchtigung der öffentlichen Interessen generell abzulehnen!

Bezüglich der Erkenntnisse dieser neuen Studie, an der einige Jahre gearbeitet wurde, wird die Abteilung Raumordnung der NÖ Landesregierung die bisherige Materialgewinnzone Neustift im Felde aus dem regionalen Kiesleitplan heraus nehmen.

 

Alles  dies ist ein großer Erfolg für die aufwendige Arbeit und den intensiven Einsatz der Bürgerinitiative (BI).

Das Ziel, die gute Trinkwasserqualität des Tullnerfeldes vor Schädigungen und Grundwasserfreilegungen zu schützen, scheinen wir damit erreicht zu haben.

 

Nun sind die Politiker am Zug. Sie müssen die Erkenntnisse dieser wissenschaftlichen Studie durch die Erlassung entsprechender Gesetze absichern. Damit nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder und Kindeskinder noch gesundes und reines Trinkwasser haben werden.

 

Wir danken allen, die uns durch ihre Unterschriften den moralischen Rückhalt für unsere sicherlich nicht leichte Arbeit gegeben haben. Wir danken auch den Medien und der Presse, die uns vielfältig unterstützt haben, der Dank gilt auch jenen Politikern und die Beamten, die Verständnis für unsere Anliegen zeigten.

 

Wir hoffen, dass sie uns weiterhin unterstützen werden, wenn wir ihre Hilfe benötigen würden.

Nun sind die Landespolitiker am Zug!

 

Renate Huimann                                                 OSR Erich Bierbaumer

Druckversion | Sitemap
© Johann Söllner

Erstellt mit IONOS MyWebsite Privat.