Der hallstattzeitliche Grabhügel (Haleberg) mit seinen verborgenen Schätzen

Abbildung: Ludwig Piffl (links) und Dipl.-Ing. Johann Markl beim Freilegen des hallstattzeitlichen Hügelgrab

 

 

 

 

 

Der bemerkenswerteste Fund in Neustift im Felde ist das hallstattzeitliche Hügelgrab von der jüngeren Hallstattzeit ca. 800/750 bis 400 v. Chr., in der Neustifter Schottergrube. Dieses Hügelgrab war in der Nähe des Haleberges situiert. Neben den zahlreichen Keramik- und Knochenresten wurden dort auch gebohrte Lößschneckenhäuschen gefunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

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ca. 9.000 Jahre alt ist dieser Baum
In der Abbildung zu sehen: Die fossilen Hölzer aus der Schottergrube beim Haleberg in der Nähe von Neustift im Felde / Foto: Ludwig Piffl

Die von Ludwig Piffl im Jahr 1968 unter dem Haleberg (hallstattzeitlicher Grabhügel) bei Neustift im Felde in einer Tiefe von 6 Metern mitten im Donauschotter aufgefundenen fossilen Hölzer (2 Kiefern und eine Birke ergaben mittels C14 Messung (mit dieser Methode kann das Alter von Hölzern bestimmt werden) ein Alter von ca. 9.000 Jahren. Das endgültige Entstehen der Feldebene ist daher zwischen 7.000 v. Chr. und 5.000 v. Chr. anzunehmen. Nach dieser Zeit hat sich die Donau südlich davon noch einmal deutlich eingetieft und so ist der Niederwagram entstanden auf welchem nun Neustift im Felde steht.

Das Donaufeld hat daher seine heutige Gestalt sicher erst in historischer Zeit erhalten, das auch für das Auland gilt. Donaufeld und Auland wurden in historischer Zeit vielfach von Hochwässern heimgesucht, welche seit dem Mittelalter nachgewiesen werden können. Dadurch kam es bis zur Donauregulierung im 19. Jahrhundert, immer wieder zu Veränderungen der in zahlreichen Armen fließenden Donau, so bei Altenwörth, wo sich das Ufer noch 1791 deutlich veränderte.

In der Nacheiszeit wurde auch das Wagramland deutlich geformt. Die wohl schon eiszeitlich angelegten Lößgräben, wurden durch periodische Starkregen und die Absenkung des Erosionsniveaus der Donau eingetieft, wobei sich bei den Wagramausgängen Schwemmkegel bildeten. Die Lößgräben (auch Tobel genannt) sind nur teilweise entwässert, viele bilden auch sogenannte Trockentäler.

In der Nacheiszeit entstand im Raum Kirchberg auch eine dichte Pflanzenvielfalt, dass erst die Menschen durch ihre Besiedelung auf die heutigen Reste zurück gedrängt haben. Durch die Forschungen von Ludwig Piffl können wir auch das Alter der Schwarzerdebildung bestimmen. Das bedeutet die Schwarzerde unter dem Haleberg (Alter des Halebergs ca. 2.800 Jahre) muss älter sein als dieser.

Die Naturlandschaft war somit geschaffen, somit konnten die Menschen ihre Kulturlandschaft erschaffen.

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Abbildung vom Querschnitt durch die nördliche Stromebene / Zeichnung: Ludwig Piffl

Die Landformung in der Holozänzeit

Im der Abbildung: Das Profil von der Schottergrube von Neustift im Felde / Zeichnung: Ludwig Piffl

 

Mit der allmählichen Erwärmung vor ca. 12.000 Jahren beginnt die Holozänzeit (auch genannte die Nacheiszeit), welche bis heute andauert.

Wie wir durch die Forschungen von Ludwig Piffl wissen, hat in dieser Zeit der nördliche Teil der Tullner Ebene eine andere geomorphologische Entwicklung (Die Geomorphologie von griechisch γ, geo = Erde, μορφή, morphé = Gestalt, Form und λόγος, lógos = Wort, Lehre, Vernunft) oder Landformenkunde ist ein Teilgebiet der Physischen Geografie und untersucht die Formen und formbildenden Prozesse der Oberfläche der Erde) mitgemacht als der südliche Teil. Im Süden blieb die Schotterflur der letzten Eiszeit (Niederterrasse) weitgehend erhalten. Im Norden aber dürfte die Niederterrasse im Frühholozän von der Donau tiefer abgetragen und im Bereich der heutigen Feldebene dann weiter aufgeschottert worden sein

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