Am 7. Juli 1683 um 2 Uhr nachmittags, erstattete der General der Kavallerie Capreradem dem Kaiser in der Hofburg die Meldung, dass die Türken bereits die Raab überschritten haben und die Streifscharen ihrer schrecklichen Sänger und Brenner schon in Perchtoldsdorf wüten. Der gewaltige kaiserliche Hofstab entschloss sich zur eiligen Flucht: Für die Majestäten 69 Kaleschen, 33 schwere Wagen und 391 Pferde, für die "junge Herrschaft" 33 Kaleschen, 22 Wagen und 203 Pferde und das Personal: Hofprediger, Hofkapläne, Beichtväter, Leib- und Hofmedici, Schreiber, Furiere, Briefträger, Edelknaben, Büchsenspanner, Jäger, Flakeniere, Hundebuben, Trompeter, Pauker, Musici, Barbiere, Kammerheizer, Kammertürhüter, Trabanten, Zwerge, Garderoberer, Zöhrgarden, Mundbäcker, Tafeldecker, Tafelgehilfen, Ordinär- und Extraküchenjungen, Rösseltreiber und viele andere dazu noch die weiblichen Spielarten im Gefolge der Kaiserin und der "jungen Herrschaft". Noch am gleichen Tag wurde die Ausreiseroute am linken Donauufer nach Linz an der Donau beschlossen. Alles was in der kurzen noch verbliebenen Zeit und in der herrschenden Konfusion zu tun übrig blieb, geschah bis endlich der Kaiser Leopold die verwitwete Kaiserin und die junge Herrschaft zur Burg hinaus fuhren. Durch das Rotenturm-Tor und über die Donaubrücke gelangte man noch abends nach Korneuburg.
Nach einer kurzen Nacht konnte das Frühstück - man höre und staune! - schon in Neustift im Felde eingenommen werden. So berichtet ein Aufsatz von Reinhold Lorenz "Reisen des Kaisers Leopold im Türkenjahr 1683", abgedruckt in den Mitteilungen des Instituts für Geschichtsforschung 1938. Die Majestäten werden wohl im passauischen Hof zu Oberstockstall mittags gespeist haben, während der Tross an der Neustifter Ochsenstraße (wo man das Vieh aus Ungarn importierte) im Grünen an einem hellen Sommertag es war der 8. Juli bewakierte. Das Nachtmahl konnte schon in Krems an der Donau eingenommen werden. Über Aggsbach, Melk, Amstetten das der kaiserliche Wagenzug am 11. Juli 1683 erreichte (4 Reisetage) gelangte man am 13. Juli (also nach insgesamt 6 Tagen) nach Linz an der Donau. Über die zwei Monate bis zum Sonntagssieg am 12. September 1683 gibt es aus Linz an der Donau Bericht. Der Kaiser fuhr auf dem Wasserweg mit Personal nach Dürnstein, wo ihm die Nachricht vom Einsatz überbracht wurde.